🧠 Warum Merck & Co.?

Wenn man in den letzten Jahren in Pharma-Aktien investiert hat, war ein Name praktisch unausweichlich: Merck & Co. Der US-Gigant hat sich mit dem Krebsmedikament Keytruda ein milliardenschweres Monopol erarbeitet – ein Gamechanger, der den Konzern neu definiert hat. Doch mit dem nahenden Patentende 2028 rückt eine zentrale Frage in den Fokus:

Wie viel Merck steckt eigentlich in Merck – wenn Keytruda einmal wegfällt?

Und genau deshalb lohnt sich gerade jetzt ein Blick auf das Unternehmen. Denn hinter dem bekannten Namen verbirgt sich weit mehr als nur ein Onkologie-Gigant: Merck ist heute ein hochdiversifiziertes, forschungsgetriebenes Pharmaunternehmen mit einem breiten Fundament – von Impfstoffen über Tiermedizin bis hin zu einer Pipeline, die neue Milliardenversprechen liefert.

Inhaltsverzeichnis

📍 Faktencheck: Was du über Merck wissen solltest

  • Gründung: 1891 (als US-Tochter von Merck Darmstadt, später unabhängig)
  • Hauptsitz: Rahway, New Jersey, USA
  • Börsenticker: MRK (NYSE)
  • Marktkapitalisierung: ~320 Mrd. USD (Juli 2025)
  • Mitarbeitende: rund 72.000 weltweit
  • Geschäftsbereiche: Humanpharma, Impfstoffe, Tiermedizin

Der Name Merck steht seit über einem Jahrhundert für medizinischen Fortschritt – und 2025 steht das Unternehmen erneut an einem Wendepunkt.


🧾 Der aktuelle Status: Merck im Juli 2025

Nach einem sehr starken Jahr 2023 konnte Merck auch 2024 wachsen – nicht nur beim Umsatz, sondern auch bei der Qualität des Geschäftsmodells.

📊 Finanzübersicht FY2024 (bereits veröffentlicht)

KennzahlWert
Umsatz63,8 Mrd. USD
Gewinn13,8 Mrd. USD
Free Cashflow13,6 Mrd. USD
Dividendenrendite (fwd)~3,9 %
Kurs (Juli 2025)ca. 83 USD
KGV (fwd)ca. 13
DCF Fair Value (Basis)~101 USD pro Aktie

Das klingt nicht nach einem Wachstumswunder – aber auch nicht nach einer Value-Falle. Im Gegenteil: Merck ist solide, profitabel und gut geführt. Und es steckt mehr unter der Oberfläche, als viele denken.


📦 Was macht Merck eigentlich konkret?

Merck ist in vier großen Bereichen tätig:

  1. Onkologie: Allen voran Keytruda, inzwischen in über 30 Indikationen zugelassen.
  2. Impfstoffe: Gardasil (HPV), Pneumovax, Vaxneuvance u. a.
  3. Tiermedizin: Medikamente & Impfstoffe für Nutz- und Haustiere.
  4. Sonstige Pharma: HIV, Diabetes, Herz-Kreislauf, Autoimmun (in Aufbau)

Und jeder dieser Bereiche trägt dazu bei, dass Merck nicht nur auf einem Bein steht – sondern strategisch klug diversifiziert ist.


🧬 Keytruda: Der König unter den Krebsmedikamenten

Wenn du dich mit Merck beschäftigst, wirst du immer wieder auf diesen Namen stoßen: Keytruda. Es ist das meistverkaufte Krebsmedikament der Welt – und aktuell Mercks wichtigster Umsatzträger.

  • Umsatz 2024: 29,5 Mrd. USD
  • Zulassungen: In den USA & EU für viele Krebsarten
  • Patentlaufzeit:
    • USA: 2028
    • EU: bis ca. 2031
  • Geplante Innovation: subkutane Version, neue Kombinationstherapien

Das große Risiko: Nach 2028 könnten Biosimilars in den USA den Markt aufbrechen. Doch Merck investiert schon heute in Alternativen – unter anderem in eine mRNA-basierte Krebstherapie (V940) in Zusammenarbeit mit Moderna.


🐾 Der unterschätzte Schatz: Tiermedizin

Merck ist auch einer der weltweit führenden Anbieter in der Tiermedizin – ein Markt, der in den letzten Jahren deutlich stabiler gewachsen ist als der Menschenmarkt.

  • Umsatz 2024: ca. 5,9 Mrd. USD
  • Produkte: Impfstoffe, Entwurmungsmittel, Diagnostik
  • Zukunft: digitale Diagnosesysteme, IoT-gestützte Tierüberwachung

📌 Besonders wichtig: Die Tiermedizin ist nicht von Patenten abhängig, krisenresistent und hochmargig.


🧪 Forschung ist das Herz von Merck

Merck ist nicht einfach nur ein Medikamentenvermarkter – das Unternehmen betreibt aktive Grundlagenforschung.

  • R&D-Quote: ~22 % vom Umsatz
  • Klinische Pipeline:
    • 80+ Wirkstoffe
    • 20+ potenzielle Blockbuster
    • Fokus auf mRNA, Autoimmun, zirkuläre RNA, COPD

📌 In Teil 4 dieser Analyse schauen wir uns die Pipeline noch im Detail an – aber soviel vorweg: Das ist keine lahme Pipeline – das ist eine molekulare Startaufstellung.


📈 Merck ist kein Hype – sondern Qualität

Es gibt Aktien, die man kauft, weil sie gerade „laufen“. Und dann gibt es Aktien wie Merck: Solide, fundamental stark und langfristig ausgerichtet. Keine 100 % in einem Monat – aber auch kein Totalausfall bei Marktschwäche.

Das Unternehmen ist ein klassischer Vertreter der Kategorie:

🧱 „Ich will schlafen können, auch wenn der Markt wackelt.“


💡 Fazit Teil 1: Warum Merck genau jetzt spannend ist

Merck steht 2025 vor einem strategischen Umbruch:
Der wichtigste Umsatzbringer läuft bald aus – aber Pipeline, Tiermedizin und smarte Innovationen könnten das Unternehmen in ein neues Kapitel führen.

Und das Beste:
Die Aktie ist mit einem KGV von ~13 und einer Dividendenrendite von fast 4 % nicht teuer bewertet.

🏛️ Teil 2: Von Darmstadt nach New Jersey – Die Geschichte von Merck & Co.


🧬 Ursprünge in Deutschland

Die Wurzeln von Merck reichen zurück bis ins Jahr 1668 – ja, du hast richtig gelesen. Damals eröffnete Friedrich Jacob Merck eine Apotheke in Darmstadt. Daraus entstand später der älteste pharmazeutisch-chemische Konzern der Welt: Merck KGaA.

Merck & Co., wie wir es heute kennen, war ursprünglich die US-Tochter dieses deutschen Unternehmens. Sie wurde 1891 gegründet, um das Nordamerikageschäft zu erschließen – unter Leitung von George Merck, einem Familienmitglied.

Doch dann kam der Erste Weltkrieg.


✂️ Trennung durch den Krieg: Aus Merck wird Merck & Co.

Im Jahr 1917 – mitten im Ersten Weltkrieg – beschlagnahmte die US-Regierung alle Vermögenswerte deutscher Unternehmen auf amerikanischem Boden. Darunter fiel auch Merck’s US-Tochter. Und so wurde Merck & Co. ein eigenständiges, amerikanisches Unternehmen – unabhängig von der Merck KGaA in Darmstadt.

Seitdem gibt es zwei völlig getrennte Merck-Konzerne:

Merck & Co. (USA)Merck KGaA (D)
Hauptsitz: New JerseyHauptsitz: Darmstadt
Ticker: MRK (NYSE)Ticker: MRK.DE
Name in D/A/CH: „MSD Sharp & Dohme“Name: Merck

In Deutschland und anderen deutschsprachigen Ländern darf Merck & Co. aus rechtlichen Gründen nicht unter dem Namen „Merck“ auftreten – dort kennt man den Konzern als MSD Sharp & Dohme.


🚀 Die Nachkriegszeit: Vom Hersteller zum Forscher

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wandelte sich Merck vom Pharmahersteller zum innovativen Entwickler. Besonders in den 1950er- und 60er-Jahren galt Merck als Vorreiter:

  • Einführung von Cortison
  • Entwicklung von Impfstoffen (z. B. gegen Mumps & Röteln)
  • Forschung an kardiovaskulären Medikamenten
  • Aufbau eigener Produktionsstätten weltweit

👉 Bereits in den 1970ern war Merck ein globaler Riese – mit Fokus auf Forschung statt Massenproduktion.


🧪 Die goldenen Jahre: Blockbuster, Preise & Prestige

In den 1980er- und 1990er-Jahren galt Merck als eines der innovativsten Pharmaunternehmen der Welt. Die Forschungsabteilung brachte mehrere Blockbuster hervor:

  • Mevacor & Zocor (Cholesterinsenker)
  • Vasotec (Bluthochdruck)
  • Fosamax (Osteoporose)
  • Singulair (Asthma)
  • Gardasil (HPV-Impfstoff)

Zudem erhielt Merck in dieser Zeit mehrfach den Nobelpreis für Medizin, z. B. für die Entwicklung des Ivermectins gegen Flussblindheit.

👉 Die Devise lautete: Forschung vor Vertrieb – Merck war das „BASF der Biologie“.


⚠️ Rückschläge & Skandale: Der Fall Vioxx

Kein Pharmakonzern bleibt von Rückschlägen verschont – und bei Merck kam der größte Knall im Jahr 2004: Das Schmerzmittel Vioxx musste wegen starker Nebenwirkungen (erhöhtes Herzinfarktrisiko) vom Markt genommen werden.

  • Umsatzeinbruch: Vioxx war ein Milliardenprodukt
  • Rufschaden: Kritik an Studienlage & Vermarktung
  • Gerichtliche Einigung: 4,85 Mrd. USD Vergleich mit Geschädigten

Das Ereignis war ein Weckruf – intern wurde der gesamte Zulassungs- und Kontrollprozess restrukturiert. Seitdem gilt Merck als sehr konservativ bei Markteinführungen – manchmal langsamer, aber fundierter.


💡 Die zweite Transformation: Forschung neu gedacht

Nach dem Vioxx-Skandal wurde die F&E neu aufgestellt:

  • Stärkere Kooperation mit Universitäten
  • Gründung interner Innovationszentren
  • Aufbau eines Venture-Investment-Arms
  • Fokus auf personalisierte Medizin & Immuntherapie

Das Ergebnis: Eine schrittweise Rückkehr zur medizinischen Weltspitze.


🔄 Der große Konzernumbau: Spin-offs & Fokussierung

Ein entscheidender Schritt erfolgte im Jahr 2021: Merck spaltete sein Geschäft mit Nachahmerpräparaten (Generika) und bestimmten Frauengesundheitsprodukten ab. Daraus entstand der eigenständige Konzern:

  • Organon & Co. (OGN)
  • Fokus: Frauengesundheit, Biosimilars
  • Merck hält keine operative Beteiligung mehr

👉 Der Effekt: Merck ist heute fokussierter, forschungsintensiver und renditestärker aufgestellt als vor dem Spin-off.


🤝 M&A-Strategie: Vom Big Pharma zum Smart Pharma?

In den letzten Jahren hat Merck immer wieder strategisch zugekauft – aber nie übertrieben. Beispiele:

JahrÜbernahmeBereichKaufpreis
2021Acceleron PharmaHerz-Kreislauf11,5 Mrd. USD
2022Imago BioSciencesKnochenmarkkrebs1,4 Mrd. USD
2023Prometheus BiosciencesAutoimmuntherapie10,8 Mrd. USD
2024Harpoon TherapeuticsT-Zell-Immuntherapie0,7 Mrd. USD

📌 Anders als z. B. Pfizer (große Corona-Käufe) oder BMS (Celgene-Übernahme) bleibt Merck gezielt & integriert unterwegs – mit Fokus auf Pipeline-Potenzial, nicht Umsatzwachstum.

🧭 Fazit Teil 2: Der Weg war lang – und gut gewählt

Merck ist nicht von heute auf morgen zum Qualitätswert geworden. Der Konzern hat:

  • Krisen überstanden (Vioxx)
  • sich strategisch neu ausgerichtet (Forschung & Spin-off)
  • innovative Allianzen geschmiedet (mRNA, zirkuläre RNA)

Heute steht Merck da wie ein fokussiertes, langfristig aufgestelltes Pharmaunternehmen, das den Spagat zwischen Innovation und Verlässlichkeit ziemlich gut meistert.

⚙️ Teil 3: Das Geschäftsmodell von Merck & Co. – Vier Säulen der Pharma-Macht


📦 Überblick: Die vier Säulen von Merck

Merck verdient sein Geld mit einem breiten Mix aus verschreibungspflichtigen Medikamenten, Impfstoffen und Tiergesundheit. Im Detail unterscheidet man vier große Geschäftsbereiche:

SegmentAnteil am Umsatz 2024Besonderheit
🧬 Onkologie46 %Dominanz von Keytruda
💉 Impfstoffe15 %Gardasil ist der Star
🐾 Tiermedizin9 %Stabil, hochmargig, oft übersehen
💊 Sonstige Humanmedizin30 %HIV, Diabetes, Herz-Kreislauf, u.a.

Diese Struktur macht Merck diverser als viele denken – aber nicht ohne Klumpenrisiko.


🧬 Segment 1: Onkologie – Die (Key)Truda-Maschine

Keytruda ist nicht irgendein Medikament – es ist das meistverkaufte Krebsmedikament der Welt und für Merck ein Goldesel. Der Umsatz steigt weiter – trotz laufender Patentlaufzeit:

  • Umsatz 2024: 29,5 Mrd. USD
  • Wachstum YoY: +18 %
  • Indikationen: NSCLC, Melanom, Blasenkrebs, Magen, Hals-Nasen-Ohren, u. v. m.
  • Wirkprinzip: Immun-Checkpoint-Inhibitor (PD-1)

Doch das große Thema ist: Was kommt nach 2028?
Denn dann läuft das Patent in den USA aus. Merck fährt deshalb mehrere strategische Züge:

🔄 Strategien gegen den Patentablauf

  • Subkutane Formulierung (s.c.) → einfacher in der Anwendung, neues Patent
  • Kombination mit mRNA (V940) → neue Wirkkombination, neue Schutzrechte
  • Breitere Indikationen → z. B. Adjuvanz bei frühem Lungenkrebs
  • Verlängerte Dosierungszyklen → patientenfreundlich = Marktbindung

📌 Fazit: Keytruda ist ein Titan – aber Merck plant clever, um den „Herzstillstand“ 2028 zu verhindern.


💉 Segment 2: Impfstoffe – Die unterschätzte Waffe

Impfstoffe sind für Merck ein zweites Standbein. Allen voran: Gardasil, der HPV-Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs.

ProduktUmsatz 2024WachstumKommentar
Gardasil7,1 Mrd. USD+25 %Boom in Asien, starke Nachfrage global
Vaxneuvance0,6 Mrd. USD+40 %Konkurrenzprodukt zu Pfizer’s Prevnar
Pneumovax~0,3 Mrd. USD-8 %Rückläufig, durch Vaxneuvance ersetzt

Warum das wichtig ist?

  • Impfstoffe sind resistenter gegen Preisverfall
  • Sie sind meist prophylaktisch und nicht therapeutisch – also planbar
  • Bei vielen gibt es keine Generika, weil die Herstellung zu komplex ist

Merck hat hier besonders in Asien (China, Südkorea) starke Absatzchancen – dort boomt das Thema Prävention.


🐾 Segment 3: Tiermedizin – Mehr als nur Haustierpillen

Mercks Tiermedizinsparte (Animal Health) ist der ruhige Cashflow-Lieferant im Hintergrund – aber strategisch extrem wertvoll.

  • Umsatz 2024: 5,9 Mrd. USD
  • Wachstum: +4–6 % jährlich
  • Produkte: Impfstoffe, Antibiotika, Entwurmungsmittel, Diagnostik
  • Kunden: Tierärzte, Landwirte, Pharma-Großhandel

🧠 Warum das Segment so attraktiv ist:

  • Weniger Regulierungsdruck als bei Humanpharma
  • Hohe Margen (ähnlich wie Impfstoffe)
  • Keine Generika-Flut
  • Krisenresistent: Haustiere und Tierzucht bleiben auch in Rezessionen bestehen

📌 Und: Die Sparte wird kontinuierlich mit digitalen Tools (z. B. Smart Monitoring für Nutztiere) ergänzt – ein unterschätzter Wachstumshebel.


💊 Segment 4: Sonstige Medikamente – Das Fundament im Hintergrund

Nicht alles bei Merck ist Blockbuster. Ein großer Teil der Umsätze stammt aus „klassischen“ Medikamenten gegen:

  • HIV (Isentress)
  • Diabetes (Steglatro)
  • Herz-Kreislauf (Verquvo)
  • Autoimmun (in Aufbau, z. B. Prometheus)

📉 Viele dieser Produkte stehen unter Preisdruck, einige haben an Umsatz verloren. Merck nutzt diesen Bereich zunehmend als Cash-Maschine, um neue Felder zu finanzieren – etwa mRNA, RNA oder neue Biotech-Plattformen.


🧮 Umsatzverteilung & Segmentdynamik 2024

SegmentUmsatz (Mrd. USD)AnteilWachstum
Onkologie29,546 %+18 %
Impfstoffe9,515 %+25 %
Tiermedizin5,99 %+6 %
Sonstige Pharma18,930 %-2 %

Fazit: Merck ist stark – aber nicht unverwundbar. Das Klumpenrisiko Keytruda ist real, aber durch Tiermedizin und Impfstoffe entsteht ein immer breiteres, resilienteres Geschäftsmodell.

🔬 Teil 4: Forschung, Pipeline & Innovationsstrategie – Wie Merck sich neu erfindet


🧠 Mercks F&E-Philosophie: Tiefe statt Breite

Merck war nie das Unternehmen, das 100 Projekte halbherzig parallel startet. Stattdessen gilt:

„Wenn wir etwas machen, dann richtig.“

Das spiegelt sich auch in der F&E-Quote wider:
💸 Über 22 % des Umsatzes flossen 2024 in Forschung und Entwicklung – rund 14,1 Mrd. USD.

📌 Im Vergleich:

UnternehmenF&E-Quote (%)
Merck & Co.22 %
Pfizer14 %
Johnson & Johnson12 %
Eli Lilly25 %

Merck liegt also ganz vorne im Branchendurchschnitt – zusammen mit dem extrem forschungsgetriebenen Eli Lilly.


🧪 Die Pipeline: Zahlenspiele mit Substanz

Aktueller Stand (Juli 2025):
🔬 über 80 Wirkstoffe in klinischer Entwicklung
🔮 davon 20+ mit Blockbuster-Potenzial (>1 Mrd. USD p.a.)

Die Pipeline gliedert sich grob in drei Felder:

  1. Onkologie (inkl. Immuntherapien & Zelltherapie)
  2. Autoimmun & Entzündungen
  3. Infektionen, Herz-Kreislauf & mRNA-Projekte

🧬 Die Top 6 Hoffnungsträger der Pipeline (2025/2026)

Hier kommen die sechs spannendsten Projekte, die Keytruda langfristig ergänzen oder ersetzen könnten:

ProjektnamePartner / QuelleWirkstoffklasseIndikation / ZielPhase
V940ModernamRNA-basierter KrebsimpfstoffHaut- und LungenkrebsPhase 3
MK-0616InternOrale PCSK9-InhibitionCholesterinsenkungPhase 3
TREK-1 InhibitorHarpoon TherapeuticsT-Zell-basiertSolide TumorePhase 1/2
VERQUVO KombiVericiguat + NeuentwicklungsGC-Stimulator + KombiHerzinsuffizienzPhase 3
Prometheus 945Prometheus BiosciencesIL-23 AntagonistMorbus Crohn / CUZulassung beantragt
Orna TherapeuticsOrna (Beteiligung)zirkuläre RNA-Plattformdiverse, präklinischPräklinik

📌 Merck hat sich also nicht auf eine neue Substanz verlassen – sondern ein Portfolio aus zukunftsfähigen Plattformen aufgebaut.


💥 Highlight: V940 – Die mRNA-Hoffnung

Merck & Moderna entwickeln gemeinsam den Krebsimpfstoff V940 – eine personalisierte mRNA-Therapie, die Keytruda nicht ersetzt, sondern ergänzt.

  • Studienphase: Phase 3
  • Wirkprinzip: Patienten erhalten nach Operation + Keytruda zusätzlich V940 – zur Immunaktivierung gegen verbleibende Tumorzellen
  • Ziel: Rückfallraten bei Hautkrebs/Lungenkrebs senken
  • Erste Ergebnisse: sehr positiv (Phase 2: Rückfall um >40 % reduziert)

🧠 Wenn V940 wirkt, wäre das ein Meilenstein:
Eine Kombinationstherapie, bei der Keytruda im Portfolio bleibt – und der neue Blockbuster einfach oben drauf kommt.


🧬 MK-0616 – Eine Pille gegen Cholesterin?

Aktuell müssen Patienten mit sehr hohem Cholesterin PCSK9-Hemmer als Spritze einnehmen. MK-0616 wäre eine Tabletten-Alternative – ein Milliardenmarkt.

  • Phase: 3
  • Zielgruppe: Patienten mit LDL >160 mg/dL
  • Mögliche Konkurrenz zu: Repatha (Amgen), Praluent (Sanofi)
  • Markteintritt: erwartet 2026

📌 Das wäre ein Durchbruch, denn aktuell ist der PCSK9-Markt noch vergleichsweise klein – wegen der Spritzenform. Eine Pille könnte den Markt verfünffachen.


🔮 Autoimmun: Der neue Wachstumsarm

Mit der Übernahme von Prometheus Biosciences (10,8 Mrd. USD) hat sich Merck den Zugang zu Autoimmuntherapien gesichert – vor allem im Bereich chronisch-entzündliche Darmerkrankungen:

  • Morbus Crohn
  • Colitis Ulcerosa
  • Psoriasis

Diese Krankheiten sind lebenslang therapiebedürftig, mit hohen Kosten pro Patient – ähnlich wie Krebs. Hier entsteht gerade der nächste Milliardenmarkt.

📌 Aktuell läuft die Zulassung für das erste Prometheus-Produkt in den USA & EU.


🔄 Plattform statt Einzelsubstanz – Mercks neue Denkweise

Früher war Pipeline gleichbedeutend mit Einzelsubstanzen. Heute denkt Merck in Plattformen:

  • mRNA-Plattform (Moderna-Kooperation)
  • zirkuläre RNA (Orna Therapeutics)
  • Autoimmun-Plattform (Prometheus)
  • Zelltherapie (Harpoon)

Diese Strategie erinnert an Moderna oder BioNTech – aber Merck hat den Vorteil:
Cashflow, Produktion, globale Infrastruktur und Vertrieb sind bereits vorhanden.


🤝 Open Innovation: Mercks Biotech-Strategie

Merck hat in den letzten Jahren nicht nur gekauft – sondern gezielt investiert in junge Biotech-Firmen mit innovativen Ansätzen.

Beispiele:

BeteiligungTechnologie
Orna Therapeuticszirkuläre RNA
Artiva BiotherapeuticsNK-Zelltherapie
CerevanceHirnerkrankungen
EpiVaxImpfstoffdesign

📌 Merck agiert hier wie ein VC mit Großkonzern-Kapital – und sichert sich früh den Zugang zu innovativen Technologien.


🧭 Fazit Teil 4: Mercks Pipeline ist kein Luftschloss

Viele Anleger unterschätzen, wie tief und breit Mercks Pipeline 2025 aufgestellt ist.
Von Krebs über Cholesterin bis hin zu Autoimmun – Merck hat nicht nur vielversprechende Einzelprojekte, sondern gleich ganze Plattformen in Entwicklung.

Wenn nur zwei oder drei der Top-6-Projekte in den nächsten drei Jahren zur Zulassung kommen, könnte Merck die Abhängigkeit von Keytruda spürbar senken – und eine neue Ära einläuten.

💰 Teil 5: Finanzen, Margen & Bilanz – Wie solide ist Merck wirklich?


📊 Umsatzentwicklung: Stabil, aber nicht spektakulär

Merck wächst – aber anders als ein Tech-Wert. Kein 20 %-Hyper-Wachstum, sondern eher qualitatives Wachstum mit klarer Kostenkontrolle.

Umsatzentwicklung der letzten Jahre:

JahrUmsatz (Mrd. USD)Wachstum
202047,9+2,5 %
202148,7+1,6 %
202259,3+21,8 %
202360,1+1,4 %
202463,8+6,2 %

📌 2022 war ein Ausreißer dank Keytruda & Gardasil. Seitdem pendelt sich Merck bei 5–7 % Wachstum ein – solide, aber nicht spektakulär.


💸 Gewinnentwicklung: Starke Effizienz

Merck punktet mit hoher operativer Disziplin. Die F&E-Ausgaben sind hoch – aber gut investiert. Die SG&A-Kosten bleiben im Rahmen.

JahrOperativer Gewinn (Mrd. USD)NettogewinnGewinnmarge
202222,513,021,9 %
202322,913,322,1 %
202423,813,821,6 %

👉 Das ist konstant stark – Pharmaunternehmen, die über 20 % Gewinnmarge halten, zählen zur Champions League.


📦 Margenanalyse: Bruttomarge & FCF

KennzahlWert 2024Vergleich zu Peer
Bruttomarge73 %✅ stark
EBIT-Marge37 %✅ sehr stark
Free Cashflow13,6 Mrd. USD✅ stabil
FCF Marge21 %✅ Top-Wert

💡 Wichtig: Trotz hoher F&E-Ausgaben bleibt der Free Cashflow sehr stark – das zeigt, wie effizient Merck wirtschaftet.


🧾 Bilanz: Stärker als der Aktienkurs vermuten lässt

Viele Anleger vermuten bei Pharmaunternehmen große Schulden – vor allem nach M&A. Doch Merck hält seine Bilanz sehr konservativ:

KennzahlWert (Ende 2024)
Gesamtverbindlichkeiten47,5 Mrd. USD
Liquide Mittel13,8 Mrd. USD
Netto-Schulden33,7 Mrd. USD
Debt/Equity-Ratioca. 0,59
Zinsdeckungsgrad> 10x
RatingA1 (Moody’s), A+ (S&P)

📌 Die Schulden sind gut tragbar, die Zinsen kein Problem – selbst bei höheren Leitzinsen. Merck könnte theoretisch deutlich mehr Fremdkapital aufnehmen – tut es aber nicht unnötig.


🏦 Dividende & Kapitalverwendung

🔁 Dividendenpolitik:

  • Aktuelle Dividende (fwd): 3,08 USD
  • Dividendenrendite: ~3,9 %
  • Payout Ratio: ca. 45–50 %
  • Steigerung seit: 13 Jahren in Folge
  • Dividendenwachstum (5y): ~6,5 % p.a.

👉 Merck ist ein solider Dividend Compounder. Kein High Yielder – aber mit langfristig steigenden Ausschüttungen.

💵 Aktienrückkäufe?

Merck betreibt nur sehr selektiv Buybacks – zuletzt in 2023 & 2024 rund 4–5 Mrd. USD. Der Fokus liegt klar auf:

  • Dividenden
  • F&E
  • Pipeline-/M&A-Finanzierung

📌 Das ist langfristig klug – Merck nutzt Buybacks nicht als Kurspflege, sondern gezielt.


🧠 Fazit Teil 5: Die Bilanz als Burggraben

Merck hat eine bärenstarke Kostenstruktur, hohe Margen, kräftige Cashflows – und bleibt konservativ bei der Verschuldung.

Das Unternehmen könnte mehr hebeln – macht es aber nur, wenn sich Chancen bieten. Und genau das ist aus Investorensicht optimal:

Starkes Fundament + kluger Kapitaleinsatz = langfristige Outperformance

🥊 Teil 6: Wettbewerb, Generika, Biosimilars & politische Risiken


🏭 Der Markt für verschreibungspflichtige Medikamente: Ein Milliardenpoker

Der globale Markt für verschreibungspflichtige Medikamente lag 2024 bei rund 1,5 Billionen USD – Tendenz: wachsend.

Aber: Der Markt wird zunehmend zweigeteilt:

  • Premium-Pharma mit innovativen, teuren Wirkstoffen
  • Generika/Biosimilars, die patentfreie Nachahmer günstiger verkaufen

Merck operiert primär im Premium-Segment – doch dort ist der Wettbewerb brutal.


🔝 Die Top 5 Konkurrenten von Merck & Co.

UnternehmenFokusbereicheÜberlappung mit Merck
PfizerImpfstoffe, Onkologie🟡 mittel (Onkologie)
Bristol-Myers Squibb (BMS)Immuntherapie, Hämatologie🔴 stark (Keytruda vs Opdivo)
RocheKrebs, Diagnostik, Biologics🔴 stark (Krebsmarkt)
Eli LillyDiabetes, Alzheimer, Adipositas🟢 gering
Johnson & JohnsonDiversifiziert, Onkologie, Autoimmun🟡 mittel

👉 Besonders hart ist der Konkurrenzkampf bei Immuntherapien, Autoimmun-Krankheiten und onkologischen Impfstoffen.


⚔️ Keytruda vs. Opdivo – Der ewige Zweikampf

Die wohl intensivste Konkurrenz herrscht zwischen Mercks Keytruda und BMS‘ Opdivo. Beide Medikamente gehören zur Klasse der PD-1/PD-L1-Inhibitoren – und kämpfen um Marktanteile bei zahlreichen Krebsarten.

Warum Keytruda (noch) vorne liegt:

  • Breitere Zulassungspalette
  • Studienvorsprung (z. B. bei NSCLC)
  • Besseres Kombinationsportfolio
  • Höhere Ärzte-Akzeptanz & Marktpenetration

📌 Doch Opdivo schlägt zurück – u. a. mit Yervoy-Kombinationen und neuer Studienlage bei Haut- & Lymphknoten-Tumoren.


💉 Biosimilars – Gefahr von unten

Ab 2028 läuft das Patent von Keytruda aus. Dann könnten Biosimilars, also biotechnologisch nachgemachte Medikamente, auf den Markt kommen.

Aber:

  • Keytruda ist ein komplexes Biologikum – schwer nachzumachen
  • Merck plant Subkutane Version → neues Patent, neuer Schutz
  • Biosimilars benötigen eigene Zulassung, sind teuer und riskant

📌 Fazit: Biosimilars sind eine langfristige Bedrohung – aber kein plötzlicher Absturz. Der Markt wird fragmentiert und die Preise nur schrittweise fallen.


🏛️ Politik & Regulierung – Der Joker im Spiel

In den USA läuft seit 2022 die IRA (Inflation Reduction Act). Dieser erlaubt es der Regierung, Medikamentenpreise für Medicare direkt zu verhandeln.

Was bedeutet das für Merck?

  • Ab 2026 könnten erste Merck-Produkte betroffen sein
  • Merck hat dagegen gerichtlich geklagt – wegen möglicher Grundrechtsverstöße
  • Die Verhandlungen betreffen aktuell v. a. ältere Medikamente (nicht Keytruda)

📌 Langfristig könnte dies den Preisdruck im US-Markt erhöhen – vor allem bei Nachfolgepräparaten oder älteren Blockbustern.


💬 Weitere externe Risiken:

  • M&A-Risiko: Übernahmen wie Prometheus müssen auch zünden – sonst hohe Kosten ohne Ertrag
  • Währungseinflüsse: Starker Dollar → Gegenwind im Auslandsgeschäft
  • Cybersecurity & Produktionssicherheit: 2023 gab es erste gezielte Attacken auf Pharmafirmen
  • Fachkräftemangel & Forschungsabfluss: Biotech-Talente wandern teils ins Ausland ab

🛡️ Fazit Teil 6: Merck ist kein Monopolist – aber sehr gut aufgestellt

Der Markt ist dynamisch und hart umkämpft – vor allem im Krebs- und Autoimmunbereich.
Aber Merck hat gelernt, clever zu navigieren:

  • Subkutane Keytruda-Version
  • mRNA + Zelltherapie als neue Pfeile im Köcher
  • starke Bilanz für strategische M&A

Der größte Joker bleibt: Execution. Wenn Merck die Pipeline zur Marktreife bringt, bleibt es auf dem Pharma-Thron – trotz aller Angreifer.

💎 Teil 7: Bewertung & DCF-Modell – Wie viel ist Merck wirklich wert?


🧮 Aktuelle Börsendaten (Stand Juli 2025)

KennzahlWert
Aktienkurs130 USD
Börsenwert (Market Cap)ca. 330 Mrd. USD
EV (Enterprise Value)ca. 360 Mrd. USD
KGV (2025e)ca. 12,5x
EV/EBITDA (2025e)ca. 10,2x
FCF-Renditeca. 5,4 %
Dividendenrenditeca. 3,9 %

📌 Rein oberflächlich: Merck wirkt günstig im Vergleich zu den meisten Pharma-Giganten – aber das muss kein Kaufsignal sein. Wir müssen tiefer rein.


📊 Peer-Group-Vergleich

UnternehmenKGV 2025eFCF-RenditeDiv-RenditeBemerkung
Merck & Co.12,5x5,4 %3,9 %günstig bewertet, starke Bilanz
Pfizer11,3x6,1 %5,0 %Corona-Hangover, sinkende Umsätze
Eli Lilly44x1,7 %1,1 %starkes Wachstum, teure Bewertung
J&J15x4,0 %2,8 %stabil, aber wenig dynamisch
BMS8,8x8,5 %4,4 %sehr günstig, aber hohes Risiko

📌 Fazit: Merck ist solide, nicht überteuert, aber auch nicht mit Krisenabschlag wie BMS oder Pfizer. Die Bewertung spiegelt Stabilität – nicht Hype.


🔍 DCF-Modell: Was ist der innere Wert?

Wir rechnen konservativ – basierend auf:

📥 Annahmen:

  • Umsatzwachstum: 5 % (nächstes Jahr), dann abflachend auf 3 %
  • EBIT-Marge: konstant bei 37 %
  • Steuersatz: 17 %
  • Reinvestment: 50 % des FCF
  • WACC (Kapitalzins): 7,5 %
  • Terminal Growth: 2 % (ewiges Wachstum)

🧾 Ergebnis:

📌 Fair Value pro Aktie (DCF, konservativ): ~148 USD

➡️ Das bedeutet ein Bewertungsspielraum von rund +14 % zum aktuellen Kurs von 130 USD.


🧠 Szenario-Analyse (DCF)

SzenarioWachstumWACCFair ValuePotenzial
🚀 Optimistisch6–7 %7 %162 USD+25 %
📊 Basis5 %7,5 %148 USD+14 %
🐢 Pessimistisch3 %8 %125 USD-4 %

👉 Merck bietet also begrenzten, aber realen Upside, wenn die Pipeline aufgeht. Ein echter „Moat“ schützt die Bewertung – ganz ohne Spekulation auf Tech-artige Gewinne.


💬 Ist Merck ein Kauf?

Merck ist kein Tenbagger-Kandidat – aber sehr wohl ein qualitativer Kernwert für jedes Langfristdepot.

🟢 Pro:

  • Starke Bilanz, hohe Margen
  • Diversifiziertes Geschäftsmodell
  • Pipeline mit Tiefe (mRNA, Autoimmun, Herz-Kreislauf)
  • Dividendenstark, aber mit Wachstumsoption
  • Keine Abhängigkeit von Corona (wie Pfizer)

🔴 Contra:

  • Keytruda-Klumpenrisiko (ab 2028)
  • Politische Unsicherheiten (Medicare-Verhandlungen)
  • Bewertung spiegelt bereits viel Qualität wider

📌 Fazit: Für konservative Investoren mit langem Atem ist Merck ein exzellenter Core-Holding. Kein Hype – aber jede Menge Substanz.

🧩 Teil 8: Chancen, Risiken & Fazit – Was Anleger jetzt wissen müssen


🚀 Chancen: Warum Merck noch lange nicht ausgereizt ist

1. Ein neues Blockbuster-Zeitalter

Mit Keytruda hat Merck gezeigt, wie man einen Markt dominieren kann. Nun baut das Unternehmen gleich mehrere potenzielle Blockbuster auf – nicht einzeln, sondern als ganze Wirkstoffklassen (z. B. mRNA, Autoimmun, PCSK9).

➡️ Wenn nur 2–3 Pipelineprojekte durchkommen, kann der Umsatz bis 2030 zweistellig wachsen.


2. Diversifikation & Resilienz

Die Kombination aus:

  • Humanmedizin
  • Impfstoffen
  • Tiergesundheit
  • regionaler Streuung

macht Merck robuster als viele Konkurrenten – auch in Krisenzeiten. Gardasil, Animal Health und Vaxneuvance liefern planbare Cashflows – unabhängig von Konjunktur oder Leitzins.


3. M&A-Disziplin & strategische Investitionen

Ob Prometheus, Orna oder Moderna-Kooperation: Merck agiert nicht wie ein überheblicher Gigant, sondern wie ein sehr disziplinierter Stratege. Man kauft nicht teuer, sondern gezielt – immer mit Pipelinefokus.


4. Solide Kapitalallokation

Hoher FCF, stabile Dividenden, geringe Verschuldung – Merck könnte bei Bedarf aggressiv in Forschung oder Akquisition investieren – und tut es dennoch maßvoll.

➡️ Das schafft Vertrauen und senkt das langfristige Abwärtsrisiko.


⚠️ Risiken: Wo Anleger wachsam bleiben sollten

1. Patentablauf Keytruda

Ab 2028 ist es soweit: Das Patent in den USA läuft aus. Auch wenn Merck das mit subkutaner Form, mRNA-Kombi und neuen Indikationen abfedert – der Marktdruck wird steigen.


2. Wettbewerb im mRNA-Feld

Mit Moderna als Partner ist Merck stark aufgestellt – aber nicht allein. Auch BioNTech, CureVac, Pfizer & Co. entwickeln personalisierte Krebsimpfstoffe.

➡️ Es wird kein Monopol wie bei Keytruda – sondern ein Wettlauf. Merck muss vorne bleiben.


3. Regulierung & Politik

Der Inflation Reduction Act (IRA) erlaubt Preisverhandlungen bei Medicare. Zwar sind aktuell vor allem ältere Produkte betroffen, aber:

  • Das Modell könnte auf jüngere Präparate ausgeweitet werden
  • Andere Länder könnten US-Modelle kopieren

➡️ Mittelfristig droht ein systemischer Preisdruck auf Premiumprodukte.


4. M&A-Risiken

Wenn Prometheus & Co. nicht liefern, waren 10+ Mrd. USD gut gemeinte Fehlinvestitionen. Die Pipeline muss nicht nur spannend sein – sie muss liefern.


📊 SWOT-Analyse

Stärke (S)Schwäche (W)
+ Blockbuster Keytruda– Klumpenrisiko bei Keytruda
+ Starke Pipeline (mRNA, RNA)– Wachstum etwas abhängig von USA
+ Diversifikation (inkl. Tier)– Wenig Präsenz in China (noch)
+ Hohe Marge & Bilanzqualität– Teils langsame Entwicklung neuer Produkte
Chance (O)Risiko (T)
+ V940 & mRNA-Kombitherapien– Biosimilar-Konkurrenz ab 2028
+ Neue Plattformen (Autoimmun)– Regulierungsdruck durch Politik
+ Wachstum in Asien & Emerging Markets– Wettbewerb durch BioNTech, Moderna, Roche

✅ Fazit: Ist Merck & Co. (MRK) ein Kauf?

Merck ist kein Hype. Aber ein Bollwerk.

Wer als Anleger eine sichere, wachstumsfähige und solide Pharmaaktie sucht, bekommt hier:

  • ✅ exzellente Bilanz
  • ✅ solide Dividende
  • ✅ innovationsgetriebene Pipeline
  • ✅ strategisches Management
  • ✅ geringe Verschuldung
  • ✅ günstige Bewertung

Aber: Das Wachstum ist nicht explosionsartig – und wer auf Tenbagger-Storys hofft, ist bei Eli Lilly, Vertex oder kleinen Biotechs besser aufgehoben.

📌 Für Dividendeninvestoren, konservative Wachstumsstrategen und Core-Depot-Builder ist Merck & Co. ein Top-Pick – auf lange Sicht.

👉🏽Disclaimer!

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