Der Free Cashflow gehört zu den wichtigsten, aber gleichzeitig am meisten unterschätzten Kennzahlen in der gesamten Finanzwelt. Viele Anleger schauen auf Gewinn, Umsatz oder Dividenden – doch Profis wissen: Free Cashflow ist der wahre Motor eines Unternehmens.
Und er entscheidet darüber, ob eine Firma wirklich wachsen, Schulden abbauen, Dividenden zahlen oder Aktien zurückkaufen kann.
In diesem Artikel erklären wir dir FCF + FCF Yield so einfach, so klar und so praxisnah, dass du die Kennzahl ab sofort wie ein Profi nutzt – egal, ob du Anfänger bist oder dein Depot auf das nächste Level heben willst.
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Wenn du langfristig erfolgreich investieren willst, dann gehört FCF zu den Basics, die du unbedingt verstehen musst.
Weitere Grundlagen findest du übrigens auch in unserer Rubrik „Investieren lernen“ 👉 https://modernvalueinvesting.de/investieren-lernen
🔥 1. Was ist Free Cashflow überhaupt? (Einfach erklärt)
Stell dir vor, ein Unternehmen verdient Geld – aber ein Teil davon muss für Rechnungen, Kosten und Investitionen wieder ausgegeben werden.
Was nach allem übrig bleibt, ist der Free Cashflow.
👉 Free Cashflow = das wirklich freie, echte, verfügbare Geld eines Unternehmens.
Nicht buchhalterisch.
Nicht theoretisch.
Nicht „irgendwann“.
Sondern das Cash, das sofort genutzt werden kann.
Und genau deshalb nennen Profis FCF oft:
- „den echten Gewinn“,
- „das Herz eines Unternehmens“,
- „den Sauerstoff des Geschäftsmodells“.
Denn ohne Free Cashflow ist ein Unternehmen langfristig nicht überlebensfähig – egal, wie schön der ausgewiesene Gewinn aussieht.
Wenn dich qualitative Unternehmen interessieren, schau dir auch unsere MVI Watchlist an 👉 https://modernvalueinvesting.de/watchlist
💡 2. Die Formel für Free Cashflow
FCF ist überraschend einfach zu berechnen:
FCF = Operativer Cashflow – Investitionen (CapEx)
- Operativer Cashflow → das Geld, das das Geschäftsmodell generiert
- CapEx (Capital Expenditures) → Investitionen in Maschinen, Rechenzentren, Gebäude, Software, Server usw.
Ein Unternehmen braucht CapEx, um seine Zukunft zu sichern. Aber zu viel CapEx kann den FCF drücken – deshalb schauen Investoren sehr genau auf diese Zahl.
🔍 3. Warum Free Cashflow wichtiger ist als Gewinn
Unternehmen können Gewinne schönrechnen.
Cashflow nicht.
Gewinn basiert auf Buchhaltung.
Free Cashflow basiert auf echtem Geld.
Beispiel:
- Eine Firma kann heute einen Gewinn ausweisen, der auf Abschreibungen, Bewertungen oder Bilanzierungsmethoden basiert.
- Aber wenn kein echtes Geld im Unternehmen ankommt, kann sie keine Dividenden zahlen, keine Schulden bedienen, keine Expansion finanzieren.
Darum sagen viele Profis:
„Gewinn ist Meinung. Cashflow ist Tatsache.“
💼 4. Was zeigt der Free Cashflow über ein Unternehmen?
Der FCF verrät dir auf einen Blick:
✔ Wie stabil das Geschäftsmodell ist
Wenn eine Firma regelmäßig hohen FCF erzeugt, ist sie in der Lage, konstant Geld zu verdienen – unabhängig von kurzfristigen Schwankungen.
✔ Ob das Unternehmen finanzielle Flexibilität hat
Mit hohem FCF kann ein Unternehmen:
- Dividenden zahlen
- Aktien zurückkaufen
- Schulden abbauen
- Übernahmen tätigen
- Forschung & Entwicklung finanzieren
✔ Ob Wachstum nachhaltig ist
Firmen wie Meta, Alphabet oder Apple investieren massiv in CapEx – trotzdem generieren sie hohen freien Cashflow.
Das ist Premium-Qualität.
⚡ 5. Was ist FCF Yield und wie berechnet man es?
Free Cashflow Yield ist die Bewertungskennzahl, die dir zeigt, wie attraktiv eine Aktie ist.
Formel:
FCF Yield = Free Cashflow / Marktkapitalisierung
Beispiel:
Ein Unternehmen hat:
- Free Cashflow: 10 Mrd.
- Market Cap: 100 Mrd.
→ FCF Yield = 10 %
Was bedeutet das?
- Das Unternehmen „liefert“ 10 % seines Marktwertes als echten freien Cashflow.
- Je höher diese Zahl, desto attraktiver (theoretisch) die Bewertung.
🎯 6. Wie interpretiere ich FCF Yield richtig?
Ganz einfach:
🟢 FCF Yield 8–12 %
Value-Chance oder unterbewertet – wenn das Geschäftsmodell gesund ist.
🟡 FCF Yield 4–7 %
Solide Bewertung, typisch für Qualitätsunternehmen.
🔴 FCF Yield 1–3 %
Premium-/Wachstumsaktien.
Investoren zahlen einen Aufpreis für Wachstum oder Burggraben.
Wichtig:
Ein niedriger FCF Yield ist NICHT schlecht, wenn das Unternehmen:
- hohe Margen hat
- stark wächst
- hohe Kapitalrenditen erzielt
Beispiel: Alphabet, Apple, Microsoft – niedriges Yield, aber extrem hohe Qualität.
🧠 7. Unterschied FCF vs. EBITDA vs. Gewinn – endlich klar
| Kennzahl | Was zeigt sie? | Problem |
|---|---|---|
| Gewinn | Buchhalterischer Erfolg | manipulierbar, nicht cashbasiert |
| EBITDA | Operative Ertragskraft ohne Investitionen | ignoriert CapEx |
| Free Cashflow | ECHTES, freies Geld | weniger „nice story“, mehr Realität |
👉 Deshalb nutzen Profis den FCF zur Bewertung – nicht Gewinn, nicht EBITDA.
✨ 8. Praxisbeispiele: So nutzen Top-Investoren FCF
Apple
FCF > 110 Mrd. → gigantische Aktienrückkäufe.
Alphabet
Trotz CapEx-Boom FCF > 70 Mrd. → Qualitätszeichen.
Meta
Von FCF-Krise zu FCF-Monster in 3 Jahren → Turnaround perfekt sichtbar.
Tesla
Wechselnde FCFs → Risiko klarer erkennbar als im ausgewiesenen Gewinn.
🧩 9. Häufige Fehler bei FCF + FCF Yield
❌ nur den Gewinn betrachten
❌ CapEx ignorieren (großer Anfängerfehler!)
❌ FCF Yield ohne Wachstum auszulegen
❌ negative FCFs bei zyklischen Firmen falsch interpretieren
❌ FCF nicht über mehrere Jahre betrachten
👉 Immer TTM + 3-5 Jahre Trend checken.
🟢 10. Mini-Fazit – Das Wichtigste in einem Satz
Free Cashflow zeigt dir, wie viel echtes Geld übrig bleibt.
FCF Yield zeigt dir, ob die Aktie teuer oder günstig ist.
Beides zusammen = Power für dein Depot.
This is Quality Investing.
This is MVI.
Für tieferes Verständnis:
🎧 Podcast ➝ https://open.spotify.com/show/6vpwp434AwjpCwwUiFlTr5
▶️ YouTube ➝ https://www.youtube.com/@ModernValueInvesting
FAQ
Free Cashflow ist das Geld, das einem Unternehmen nach allen laufenden Kosten und Investitionen wirklich frei zur Verfügung steht. Er zeigt, wie viel Cash ein Unternehmen tatsächlich verdient und nutzen kann.
FCF wird mit einer einfachen Formel berechnet:
FCF = Operativer Cashflow – Investitionsausgaben (CapEx).
Damit erhältst du das Geld, das nach allen Investitionen übrig bleibt.
Der Free Cashflow zeigt, ob ein Unternehmen finanziell gesund ist, wachsen kann und in der Lage ist, Dividenden zu zahlen, Schulden abzubauen oder Aktien zurückzukaufen. Er ist ein besserer Indikator als der reine Gewinn.
Gewinn basiert auf Bilanzregeln und kann durch Abschreibungen oder Rechnungslegung beeinflusst werden.
Free Cashflow basiert dagegen auf echtem Geldfluss – er zeigt, wie viel Cash ein Unternehmen wirklich erzeugt.
Der FCF Yield ist eine Bewertungskennzahl und zeigt an, wie viel Free Cashflow ein Unternehmen im Verhältnis zu seinem Marktwert erwirtschaftet. Formel: FCF Yield = FCF / Marktkapitalisierung. Ein höheres Yield bedeutet meist attraktivere Bewertung.
Als grobe Orientierung gilt:
1–3 %: Premiumunternehmen
4–7 %: solide Bewertung
8–12 %: potenzielle Value-Chance, wenn das Geschäftsmodell stabil ist.
Wichtig ist immer, das Yield zusammen mit Wachstum und Qualität zu betrachten.
Ja. Hohe Investitionen, schwaches Cash-Management oder hohe Vorleistungen können zu Negativ-FCF führen – selbst wenn das Unternehmen Gewinne ausweist. Deshalb schauen Profis immer auf den Cashflow, nicht nur auf die Gewinn- und Verlustrechnung.
Für viele Quality- und Value-Investoren ist der FCF tatsächlich die wichtigste Kennzahl, weil er zeigt, wie viel echtes Geld das Unternehmen generiert. Er ist nicht die einzige Kennzahl, aber eine der aussagekräftigsten.
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